Extensa 5220 Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Peeve

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Hallo zusammen,

ich will ab heute über mein Notebook-Projekt berichten:

In der Bucht habe ich mir ein gebrauchtes Acer Extensa 5220 geschossen. Kaufpreis und Versand lagen zusammen bei 90 Euro. Wichtig war mir, dass das Notebook vom Verkäufer als fehlerfei bezeichnet wird. Ich wollte insbesondere keine Bildschirmprobleme und auch keine Gehäusebrüche.

Heute kam das 5220. Es ist vom Produktionsdatum "KS 070831" und vom Typ "5220-050508Mi". Von der Ausstattung ein Intel Celeron 530 mit 1,73GHz, 512MB RAM und 80GB HDD. Also ein ehemaliges Schnäppchen in Minimalausstattung.

Nach dem Einschalten präsentiert sich erst das BIOS 1.12 und danach ein Windows XP Home Edition. Während XP bootet lade ich schonmal das aktuellste BIOS 1.35 von der Acer-Website herunter. Weil ich ein funktionierendes Windows habe, muss ich keine Boot-CD oder einen Boot-USBStick erstellen sondern kann das Windows-Flashprogramm benutzen. Allerdings gibt es jetzt ein Problem: Beim Einstecken des 1GB-USBSticks erscheint kurz das Laufwerk im Explorer, um direkt danach wieder zu verschwinden. Das gleiche Spiel wiederholt sich in einer Endlosschleife. Identisches Problem an allen vier USB-Ports. Mist. Was ist das jetzt? Bildschirm OK, Gehäuse OK - dafür aber USB-kaputt? Das wäre ein schlechter Kauf gewesen. Ich probiere ein anderes USB-Gerät, nämlich eine alte Microsoft USB-Maus. Die funktioniert problemlos. Also USB doch nicht so ganz kaputt.
Eigentlich lasse ich ein "fremdes" Betriebssystem nicht in mein Netz, schon gar nicht wenn es von eBay stammt. Aber das ist jetzt mal eine Ausnahme. Auf eine Boot-CD habe ich nämlich gar keine Lust. Also WLAN an und mit dem Router verbinden. Geht. Ich lade von der ACER-Seite das BIOS 1.35 direkt aufs Notebook runter. Flashen klappt problemlos. Danach reboot, ins BIOS rein und "Load default settings". AHCI ist aus, das lasse ich auch erstmal so, sonst bootet XP nicht mehr. Das USB-Problem lässt mir aber noch keine Ruhe.

Beim nächsten Booten nach dem BIOS-Update wie zu erwarten: XP findet viele neue Geräte, besonders rund um Chipsatz/IDE/SATA. Für die Hälfte davon findet XP allerdings keine Treiber, die bleiben jetzt erstmal mit einem gelben Ausrufezeichen im Gerätemanager stehen. Anschließend gucke ich, was es auf der ACER-Seite noch so gibt an Treibern, um mein USB-Problem vielleicht zu lösen. Die beiden für Chipset und AHCI erscheinen mir sinnvoll. Ich lade sie herunter und will sie installieren. Geht aber nicht "Die Systemvoraussetzungen sind nicht erfüllt". Da schwant mir was. Ich schaue in die Systemsteuerung und finde ein XP mit SP2. Eigentlich will ich dieses XP nicht länger als nötig quälen, aber es muss jetzt sein: Windows Update auf und erstmal XP SP3 und 83(!) zusätzliche Updates installieren lassen. Nach knapp einer Stunde habe ich ein XP SP3 und kann die Treiber für den Chipsatz installieren. AHCI geht immer noch nicht, aber das ist im BIOS ja auch aus. Jetzt kommt der spannende Moment: USB-Stick rein und ... ja, ein Laufwerk kommt und es bleibt!

In der Bucht habe ich noch 2GB RAM, eine 40GB SATA SSD und einen Intel Core 2 Duo T7500 geschossen. Sobald die Teile eingetroffen sind, baue ich weiter. Ziel: Windows 8.
Stay tuned :)
 

Peeve

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AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Ein kurzer Zwischenbericht:
Mindestens in Australien gab es die Extensa 5220 auch mit einer integrierten Webcam. Leider hat meines keine. Ich habe mich gefragt, ob ich in meinen Displayrahmen eine Webcam nachrüsten kann. Im Servicemanual sehe ich, dass das Kabel zur Kamera senkrecht hinter dem Display verläuft. Ich war neugierig und wollte nachgucken. Die Frontblende des Displays war einfach zu entfernen, es sind lediglich acht Schrauben hinter den aufgeklebten Gummipuffern zu entfernen. Dann habe ich den Displayrahmen rundherum aus seinen Plastikklammern gelöst. Das knackte recht laut und muss wohl auch so sein, passiert ist aber nichts. Das Servicemanual zum 5220 schreibt auch vor, in welcher Reihenfolge die Schrauben zu lösen sind und wie man den Rahmen dann abhebt. Und tatsächlich habe ich im oberen Spalt zwischen Display und Deckel mittig ein kleines Kabel mit Stecker daran gefunden, das mit einem Klebeband an der Rückwand festgeklebt ist und zur Isolierung nochmals mit schwarzem Klebeband umwickelt ist. Das Kabel ist also auch bei den Modellen ohne Kamera vorgerüstet.
Bei eBay gibt es die Webcam als Ersatzteil für knappe 10 Euro. Bleibt noch das Problem mit der Displayblende - denn meine besitzt kein Loch für die Kamera. Selber bohren? Lieber nicht. Ein ACER-Händler bot Displayrahmen als Ersatzteil für verschiedene Modelle an. Als "passend für" stand da mal 5220/5620. Ich vermutete also, dass zumindest das Displaygehäuse des 5220 und 5620 identisch sind. Und für das 5620 gibt es einen Displayrahmen mit Kameraloch als Ersatzteil für knappe 15 Euro. Ich hab's mal bestellt, notfalls gebe ich die Sachen mit ein wenig Verlust zurück. Eine USB-Kamera zum Aufclipsen auf den Deckel gibt es gebraucht für weniger Geld (und weniger Arbeit :)) aber die Aussicht eine zusätzliche Kamera in der Notebooktasche mit herumzutragen gefällt mir nicht.

Heute kam das bestellte Paket mit der Kamera und mit der Displayblende. Die Displayblende ist vom Travelmate 5720. Ich habe die Klebestreifen vom Kamerstecker entfernt, diesen in die Kamera eingesteckt und die Kamera in die vorhandenen Befestigungen gesteckt. Das war ziemliche Fummelsarbeit. Normalweise soll man dazu laut Servicemanual das Display ausbauen. Es geht aber auch, wenn man das Display an dieser Stelle vorsichtig leicht anhebt (ca. 15mm) und z.B. mit einen Schraubendrehergriff auf Abstand hält. Den vorhandenen doppelseitigen Klebestreifen, der vorher den Stecker in Position gehalten hat, habe ich noch zusätzlich hinter das Kameramodul geklebt, so daß dieses bei der Montage nicht verrutschen kann. Im montierten Zustand wird das Kameramodul von Plastiknasen zwischen Displayblende und Displaydeckel gehalten und fixiert.
Die Montage des Displayrahmens war wieder einfach. Den Displayrahmen rundherum aufsetzen, leicht einclipsen, die Schrauben der Reihe nach zur Fixierung leicht eindrehen, dann die Clipse rundherum festdrücken und am Ende die Schrauben festdrehen. Sogar die Gummipuffer zur Abdeckung der Schraublöcher haben noch Klebekraft.

Beim ersten Booten fand Windows XP (ja, das ist noch drauf) ein neues Gerät: "Acer Crystal Eye Webcam". Gesonderte Treiber nicht erforderlich, ein genereller Treiber ist in Windows vorhanden. Im Gerätemanager wird die Kamera als "USB-Videogerät" gelistet.

Weil ich keine Software zum Test der Kamera installiert habe, habe ich den Test unter "testmycam.com" genommen. Das ist ein Flash-Applet, das auf die Kamera zugreifen kann.
Sie funktioniert :)

Also sind Displayblenden vom Extensa 5220, Extensa 5620 und Travelmate 5720 identisch.
 
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qqqq

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AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Beim Upgrade von CPU Celeron M 530 auf eine Core 2 Cpu muss man sehr genau hinsehen, da die Extensa 5220 mit Socket P und Socket M ausgeliefert wurden. Die sind nicht kompatibel.

Celeron M 530 was released in three different package types - micro-FCBGA, and two different variations of 478-pin micro-FCPGA package, one of which works only in socket M motherboards, and another works in newer socket P motherboard. Be careful when buying one of these processors. Either confirm with the seller that the CPU works in specific socket, or verify processor's S-Spec number. S-spec number is a 5-letter code in the form SLxxx, which is always printed on the CPU and on the box. SL9UY, SL9VA, and SLGFL are Celeron M 530 socket M processors, and SLA2G and SLA48 are socket P CPUs.
http://www.cpu-world.com/CPUs/Celeron_M/TYPE-Celeron M 500 series.html
 
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Peeve

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AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Danke für Deine Rückmeldung!
Ich hab das Notebook aufgeschraubt und nachgeschaut. Auf dem CPU-Sockel ist "Socket mPGA479M" eingeprägt. So wie ich das verstanden habe, wird der auch in Kurzform "Socket 479" und "Socket M" genannt.

Schade, denn dann habe ich mit dem LF80537GG0494M bei eBay eine nicht passende CPU gekauft. Der LF80537GG0494M (Intel Core 2 Duo Mobile / T7500 / SLAF8) ist eine Socket P CPU. Die würde zwar in den Socket 479 mechnaisch reinpassen, aber elektrisch nicht funktionieren.

Was ich für mein Board mit dem Socket mPGA479M augenscheinlich brauche (um die maximale Ausbaustufe anzustreben), ist ein Core 2 Duo Mobile T7600 oder T7600G. Beide werden leider ziemlich hochpreisig gehandelt, weil man damit auch MiniMac's aufrüsten kann. Und die liebe Apple-Gemeinde ist ja preislich stets verwöhnt :)

Ich schaue mal, was ich finde.
 

qqqq

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AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

T7600 ist schon deshalb teurer, weil er für Socket M wohl das Maximum an GHz darstellt. Preis/Leistungsverhältnis wird da unwirtschaftlich. Wenn man eine Nummer kleiner kauft (T7400/T7200) sind günstigere Preise zu erwarten. Die geringfügige GHZ-Einbuße ist dabei kaum spürbar. Und dann gibt es ja noch alternativ die T5.... Modelle für Socket M:
http://www.cpu-world.com/CPUs/Core_...bile T7600 LF80537GF0534M (BX80537T7600).html

Ich würde bei deinem Extensa 5220 - Upgrade eher zu einer preisgünstigen Lösung neigen. Man sollte doch bedenken, dass es neue Notebook-Modelle von Acer zu einem Preis von knapp 300 € (ohne BS) gibt, die auf jeden Fall mehr Leistung aufweisen als das Extensa 5220 nach deinem Upgrade. Unser Travelmate 5742z hat im November ca. 280 € gekostet und stellt unser 5220 (das hat schon Upgrade auf T7250 Core 2 Duo) leistungs- und speichermässig in den Schatten; von dem Zusatznutzen wie LED-Display, Webcam, neuer Akku und höhere Laufzeit, schnellere WLAN-Karte, Garantie etc. ganz zu schweigen. Preislich sollte man dein Upgrade-Vorhaben damit gegenrechnen. Ergebnis wäre interessant.
 
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Peeve

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AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Kleine Anekdote am Rande. Als ich heute den Speicher eingebaut habe (2x 1GB) habe ich anschließend memtest laufen lassen, um den Speicher zu prüfen. Dabei fiel mir auf, dass der Lüfter relativ hoch drehte. Eigentlich komisch, denn memtest beansprucht die CPU nicht sehr. Anschließend habe ich mit Prime95 einen richtigen Stresstest gemacht und mit FanSpeed gesehen, dass die Temperatur der CPU dabei bis 93 Grad gestiegen ist. Auch im Leerlauf fiel sie nicht unter 65 Grad.

Weil das Notebook sowieso offen war, habe ich den Lüfter demontiert und nachgeschaut. Vor den Kühlrippen habe ich einen Teppich gefunden. :lol: Anders kann ich das nicht nennen; einen kompakten, filzigen Teppich aus Flusen und Staub, der den Luftkanal komplett verstopfte. (siehe Anhang)

Jetzt lüftet es wieder und auch unter maximaler Belastung bleibt die Temperatur unter 60 Grad.
 

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qqqq

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AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Dieser "Teppich" ist bei diesem NB durchaus üblich nach einer gewissen Laufzeit. Das Problem kenne ich auch.
 

volker1

sehr bekannter Benutzer
AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Eigentlich ist er nach einer gewissen Betriebszeit bei fast jedem Notebook üblich, außer, wenn die Lamellen sehr weit auseinander sind. Das kommt heute meist nur noch bei Profinotebooks vor. Daher sollte man 1x im Jahr reinigen.
 

Mc Stender

Senior - Moderator
Teammitglied
AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

- OT -
Ihr "Glücklichen".
Das sehe ich erst nach mehr als 50 !!! Schrauben und mehr als einer Stunde (auseinander) schrauben.

Dosendruckluft ist mein Freund. :wink:

Gruß
Mc Stender
 

Peeve

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AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Update vom 27.05.2013:

Beim Verkäufer des Notebooks hatte ich mich übrigens beschwert, dass der Akku so schlecht ist und dass das Notebook einige undefinierte Farbkleckse hat. Zudem ist die installierte WinXP Version irgendwas geklautes, also kein Aufkleber und keine CD dabei. Wir haben uns deshalb auf 20 Euro Preisnachlass geeinigt.

Schon am Samstag kam die irrtümlich bestellte CPU (T7500, Socket P). Die hab ich gar nicht erst eingebaut. Stattdessen hatte ich schnell noch einen T5600 Socket M bestellt.

Heute kam endlich der T5600 und ich habe mich an den Einbau begeben. Den Lüfter und den Kühlkörper schraube ich ab und entferne vorsichtig das Wärmeleitpad auf dem Grafikchip. Den bisherigen Celeron-Prozessor hebe ich raus und mache ihn mit Nagellackentferner meiner Tochter (enthält Isopropylalkohol :thumbup: ) sauber. Dann setze ich den T5600 ein und arretiere den CPU-Sockel. Gerne hätte ich das alte Wärmeleitpad auf dem Grafikchip durch ein neues ersetzt. Die umliegenden Elektronikläden führen das aber nicht - und online bestellen dauert mir jetzt zu lang. Ich drücke die graue Masse zu einer Kugel zusammen und rolle sie ein paar Minuten zwischen den Händen. Durch die Wärme wird die Masse wieder geschmeidig. Daraus forme ich ein Rechteck und passe es auf die Oberfläche des Grafikchips an. Auf die CPU kommt etwas Wäremleitpaste. Nun säubere ich noch den Kühlkörper von unten mit Alkohol und montiere Kühkörper und Lüfter wieder.

Ich schalte das Notebook ein und - nichts. Die Power-LED geht für 2 Sekunden an, dann alles wieder aus. Also alles wieder abmontieren, CPU raus, Pins kontrollieren, CPU wieder rein. Nichts. Zur Sicherheit nochmal, zwischendurch Kaffee trinken und nachdenken. Nichts.

Jetzt nehme ich mir den ausgebauten Celeron M 530 zur Hand und tippe seine S-Spec-Nummer SLA2G bei cpu-world.com ein. Dann lese ich mir dort seine Spezifikationen durch und falle vom Stuhl. Der Celeron ist ein Socket P. Ich schaue nochmal auf den Prozessor-Sockel im Notebook, um Halluzinationen auszuschließen. Dort steht immer noch mPGA479M.

Ich beschließe, mich der Realität zu beugen und nicht weiter drüber nachzudenken. Ich baue den T7500 Socket P vom Samstag ein und montiere den Kühlkörper und den Lüfter. Einschalten - geht.

Dann baue ich noch schnell die SSD ein, im BIOS von IDE auf AHCI umgestellt und installiere Windows 8.

Zeit für eine Rechnung:
Acer Extensa 5220 - 71,00 Euro (nach Preisnachlass)
2x1GB RAM - 8,59 Euro
CPU T7500 Socket P - 13,51 Euro
Intel SSD 40GB - 41,40 Euro
Notebooktasche - 7,40 Euro
Summa Summarum 141,90 Euro

Gerade läuft noch der Test für den Windows Experience Index und ich poste nachher, was rauskommt.
 
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Zeilentrafo01

Lötknecht
AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Das Notebook hat eine GL40 Northbridge also logischerweise Sockel P aber der GL40 kann nur bis FSB 800MHz nicht wie der GM45 bist 1066 MHz.
Dieses Board ist wohl aus einem TM/Extensa 5230 . Vielleicht gab es auch Mischformen.
Der bessere TM /Extensa 5630 hat einen GM45 Chipset , wäre auch nicht viel teuerer geworden.
Übrigens gehen bei den Dingern auch gern mal die Southbridges flöten.
Den 5630 gibt es mit und ohne MXM Slot also dementsprechend mit PM45 oder GM45 Northbridge.
 

volker1

sehr bekannter Benutzer
AW: Userbericht - Upgrade eines Extensa 5220

Das Board vom Extensa 5230 /5630 passt nicht in den 5220 /5620. Es gibt aber von der 5230-/5630-er Baureihe verschiedene Ausstattungsvarianten (mit unterschiedl. Boards - mit und ohne SD-Cardreader, PCI-Express-Schacht usw.). Vom 5220 /5620 gab es auf dem deutschen Markt nur eine einzige Version und auch die Boards sind identisch.
 
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